Es ist irgendwie anders …

Apps sind über die Jahre Teil unseres Alltags geworden und genau wie bei Webseiten, gibt es auch hier ein großes Interesse der Betreiber, das Nutzerverhalten zu analysieren oder Conversions zuzuordnen. An der Stelle kommt das App Tracking ins Spiel.

Ein Großteil der Ansätze und Methoden, die über die Jahre für Tracking und Analytics entwickelt wurden, basieren bis heute auf dem guten alten World Wide Web und dem damit verbundenen Technologie-Stack. Client-side Javascript, Cookies und Conversion Pixel sind jedoch keine Standards in der Welt der nativen Apps, wodurch das Tracking ist ein wenig … anders ist.

👎 DON’T: Das funktioniert bestimmt genauso wie auf unserer Webseite.

👍 DO: Die technologische Basis ist anders, stellt Euch also auf einen anderen Prozess ein.

Die Geschichte von 2 Data Layern …

Neben den technologischen Abweichungen zwischen Webseiten und Apps gilt es zuerst die konzeptionellen Unterschiede im Auge zu behalten. Nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich basieren viele Ansätze und Modelle im Bereich Digital Analytics auf dem Aufbau des Webs. Einzelne, in sich geschlossene Seiten, ein schön definierter Data Layer und Tag Management um alles zusammen zu bringen. Dieses Konzept funktioniert in Apps nur sehr begrenzt bzw. gar nicht. Betrachten wir es viel mehr als das, was es ist, nämlich eine komplexe Applikation mit vielen Komponenten. Wenn man eine Anforderung an die Daten definiert, dann muss vorab geklärt werden, ob diese Informationen auch zum spezifizierten Zeitpunkt x zur Verfügung stehen. Und wie hoch der Aufwand für die Entwickler ist, diese bereit zu stellen. Wenn man einzelne Screens definiert, muss wiederum geklärt werden, wie die Interaktionen genau ablaufen und was eigentlich eine eigenständige inhaltliche Komponente darstellt. Das Format ist ein anderes, Screens schieben sich übereinander, der Benutzer kann jederzeit unterbrochen werden, z.B. durch einen Telefonanruf. All diese Dinge gilt es schon allein konzeptionell zu beachten.

👎 DON’T: Wir nehmen einfach den Data Layer und Seiten aus dem Web und dann passt das schon.

👍 DO: Datenverfügbarkeit und Abläufe für den Benutzer sind anders in Apps. Entwickelt ein individuelles Konzept, das auf die App zugeschnitten ist.

„My hovercraft is full of eels“

Wie bereits im vorherigen Abschnitt angedeutet, gibt es eine Menge zu beachten und mit den Entwicklern der App zu klären, bevor es überhaupt an das Konzept oder sogar an die Implementierung geht. In der Tat gestaltet sich der ganze Prozess anders als man es vielleicht gewohnt ist. Kern eines guten Ansatzes für App Tracking ist immer die Kommunikation mit den Entwicklern der App. Hierbei muss stets beachtet werden, dass die Entwickler in der Regel eine andere Sprache sprechen als man selbst. Terminologie und Präzision sind genauso wichtig wie Dokumentation und klare Abläufe. Die eigentliche Umsetzungsarbeit erfolgt in der Regel durch die Entwickler. Umso wichtiger ist es also, dass die Konzeptarbeit schon früh abgestimmt und alles möglichst klar und detailliert dokumentiert wird. Nachträgliche Korrekturen können umständlich und teuer werden. Selbst die Qualitätssicherung für Apps gestaltet sich anders und setzt besonderes technisches Know-How voraus.

👎 DON’T: Konzept schreiben und dann los.

👍 DO: Permanente Abstimmung mit den App Entwicklern, beginnend in der Konzeptphase.

Man lebt nur zweimal

Bei vielen Details im Bereich Tracking und Analytics haben wir uns an bestimmte Lösungen und Automatismen gewöhnt. Diese sind in unsere Tools integriert und funktionieren mit wenig bzw. zum Teil ohne zusätzlichen Aufwand. Pageviews sind out-of-the-box verfügbar, Attribution von Traffic und Conversions läuft ganz simpel über URL Parameter und Cookies.

Auch für das Zusammensetzen einer Session oder die Wiedererkennung eines Benutzers sind Cookies weiterhin Standard. Aber auch hier gilt es, die komplett andere Struktur von Apps zu beachten. URL Parameter gibt es erstmal nur dann, wenn eine App gestartet wird und auch dann nur mit Hilfe der Entwickler. Cookies gibt es auch nicht, insbesondere keine 3rd Party Cookies. Überhaupt ist man für alle Daten und Ereignisse stark von den Entwicklern der App abhängig. Wenn man also vorab keinen Attributionsmechanismus definiert, wird es keine Attribution geben. Und wenn man eine Hybrid-App betreibt, sprich eine App, die zum Teil mit einer eingebetteten Webseite arbeitet, dann müssen evtl. sogar die Sessions der Benutzer zusammengefügt werden.

👎 DON’T: Auf automatische technische Lösungen hoffen.

👍 DO: Auch diese gewohnte Aspekte von Anfang an mit einplanen und Lösungen erarbeiten.

Datenschutz

Datenschutz ist selbstverständlich auch bei Apps ein sehr wichtiges Thema. Aus technischen Gründen sind Apps in dieser Hinsicht viel undurchsichtiger als Webseiten. Aber nur weil man nicht so einfach hineinsehen kann, heißt es nicht, dass andere Regeln beim Datenschutz gelten.  Auch hier braucht man ein stichhaltiges Konzept und die Zustimmung der Benutzer. Hinzu kommen gesonderte Anforderungen der Plattformbetreiber. Diese setzen teilweise gesonderte Consent-Abfragen durch oder verlangen detaillierte Datenschutz-Informationen bereits als Teil der Produktbeschreibung in einem App Store. Und habt ihr euch schon einmal Gedanken dazu gemacht, was eigentlich alles passieren muss, wenn z.B. ein Benutzer seinen Account in der App löschen will…? Fakt ist, die Liste der zu beachtenden Details ist auch beim Thema Datenschutz sehr lang.

👎 DON’T: Es gibt ja keine Cookies, also brauchen wir da auch keinen Cookie-Banner!

👍 DO: Datenschutz ist auch bei Apps ein Prio 1 Thema.

Gerne beraten wir Euch bei den Möglichkeiten zum App Tracking! Sprecht uns jederzeit an.

Feedback

Wir freuen uns über Feedback und weiteren Austausch zum Thema App Tracking.